Sonntag, 24. Juli 2011

Video 5 veröffentlicht: Juri Fidelgolz erinnert sich - MEIN LEBEN IM LAGER

Video: http://www.1917-1991.org/m/video-interviews/juri-lwowitsch-fidelgolz-2/


Juri Lwowitsch Fidelgolz wurde 1948 verhaftet und der Bildung einer antisowjetischen Organisation beschuldigt.

Er wurde zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt, die er in den Sonderlagern von Taischet und Kolyma verbrachte.

Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 1954 entlassen.


Drehbuch zu Video: Juri Fidelgolz erinnert sich - MEIN LEBEN IM LAGER

CD-2.00.26.04.
Nachdem die Untersuchung beendet war, sagte der Untersuchungsführer: „Ihre Situation ist aussichtslos. Aber bedenken Sie, dass sie unbedingt zurückkehren müssen. Das Lager soll Sie nicht schrecken, denn Sie werden dort arbeiten, Kopf hoch!“
CD-2. 00.26.53.  
  
CD-3.00.06.21.
Endlich kam ich auf Transport.
CD-3.00.06.23.

CD-3.00.06.29.
Mein Waggon befand sich irgendwo am Rande Moskaus. Mit dem schwarzen Gefangenenauto wurde ich zum Zug gebracht und in einen Gefangenenwaggon gesetzt, der vom restlichen Zug abgehängt war. Danach wurde er an den Zug gehängt, aber die Fenster im Gefangenenwaggon waren vergittert und man konnte nichts sehen.
CD-3.00.07.05.

Sonntag, 10. Juli 2011

Memorial: Das Jahr 1937 und die Gegenwart



Das Jahr 1937 und die Gegenwart

Thesen von MEMORIAL

Vor siebzig Jahren kam es auf Beschluss der höchsten Parteiorgane in der UdSSR zu einer der üblichen blutigen „Säuberungen“, die fast zwei Jahre andauerte. In der historischen Publizistik wird diese Verfolgungskampagne häufig als „Großer Terror“ bezeichnet; im Volk nennt man sie dagegen einfach „das Jahr 37“.

Die kommunistische Diktatur  ging immer – sowohl vor als auch nach 1937 – mit politischen Verfolgungen einher. Gerade das Jahr 1937 wurde im Gedächtnis der Menschen indes zu einem unheilvollen Symbol für das System von Massenmorden, wie sie die Staatsmacht organisiert und durchgeführt hat. Das liegt offensichtlich daran, dass der Große Terror einige hervorstechende Charakterzüge aufweist, die seine besondere Stellung in der Geschichte und den überragenden Einfluss prägten, den er auf das Schicksal unseres Landes ausgeübt hat und immer noch ausübt.

Das Jahr 1937 – das ist das gigantische Ausmaß an Repressionen, die alle Regionen und ausnahmslos alle Schichten der Gesellschaft erfassten, von der obersten Führung des Landes bis hin zu Bauern und Arbeitern, die weit weg waren von aller Politik. In den Jahren 1937/38 wurden über 1,7 Millionen Menschen auf Grund politischer Anklagen verhaftet. Mit den Opfern von Deportationen und den als „sozial schädlichen Elementen“ Verurteilten liegt ihre Zahl bei über 2 Millionen.